WOHNANLAGE UNTERBERG

Leifers
1998
 
Leifers ist eine Satellitenstadt für eine in Bozen arbeitende, überwiegend italienischsprachige Bevölkerung. Leifers ist kein Dorf, denn der Ort hat keinen richtigen Kern und schon gar keine gewachsene Struktur.
Die Siedlung Unterberg wurde im Sinne der klassischen Moderne entworfen.
Ausschlaggebend für die Planung war, dass das Grundstück keinen in sich geschlossenen Zustand hat und daß ein Geländesprung auszunützen war. Das Ensemble umfaßt vier hintereinanderliegende Riegel mit Punkt-, Reihen- und Laubenganghäusern. Jede Zeile wird aus einem im flachen Winkel zueinanderstehenden Block und Turm gebildet, durchbrochen von einem zentralen, diagonal verlaufenden Fußweg. Sämtliche Balkone und Stiegen wurden in Form von Stahlkonstruktionen auf der Vorder- und Hinterseite der Fassaden angehängt. Vor jedem Gebäude erstreckt sich ein Flecken Grün, der aber nicht der Gemeinschaft der Bewohner als Freifläche zur Nutzung offensteht, sondern den Wohneinheiten zu ebener Erde bzw. den straßenseitigen Häusern als Gartenfläche zugeordnet wurde.
Während sich die Blöcke in einem schlichten, klassischen Weiß zur Landschaft erheben, sind farbliche Akzente als Gestaltungsmittel eingesetzt worden. Matt lackierte Flächen in Rot und Ocker, jeweils auf Holz, auf Verschalungen und Gittern, bieten den Bewohnern abwechslungsreiche Seherlebnisse, dienen aber letztlich zur Verdichtung der in Weiß aufgelösten Materie.
 
Mitarbeiter: Ilija Balta, Mauro Corradini, Marco Giuriato, Susanne Jores, Christoph Störk